Ein kostbarer und uralter Pflanzenfarbstoff

Alkanna wird seit der Antike im Mittelmeerraum verwendet und ist eine wichtige Färbepflanze. Mit der getrockneten und anschließend aufgegossenen oder mazerierten Wurzel lassen sich intensive Farben in fetthaltigen oder leicht alkoholischen Zubereitungen erzielen. Es wird auch zum Färben von Textilfasern, insbesondere Wolle und Seide, verwendet und kommt bei der Herstellung bestimmter Lippenstifte auf Pflanzenbasis oder traditioneller Lebensmittelfarben (unter behördlicher Kontrolle) zum Einsatz.

Beschreibung

Ganze oder zerkleinerte getrocknete Wurzeln, purpurbraun bis dunkelrot in der Farbe, leicht erdiger Geruch, faseriges und hartes Aussehen.

Nomenklatur

• Allgemeiner Name: Alkanna, Alcanna
• Lateinischer Name: Alkanna tinctoria
• Familie: Boraginaceae
• Verwendeter Teil: Wurzel
• Form: Ganz oder zerkleinert
• Herkunft: Südeuropa, Mittelmeerraum (Spanien, Griechenland, Türkei)
• Englischer Name: Alkanet-Wurzel
• Deutscher Name: Alkannarinde
• Name auf Spanisch: Wurzel von Alkanta
• Name auf Italienisch: Radice di alcanna
• Name auf Arabisch: جذور الأنكانا

Haupttugenden

Natürlicher Farbstoff, leichtes Antioxidans (zur äußerlichen Anwendung), dekorativ, Pigment, ungenießbar ohne regulatorischen Rahmen.

Hauptbestandteile

Naphthochinone (Alkanin, Shikonin), Tannine, Phenolsäuren, fettlösliche Farbharze.

Traditionelle Anwendung und Dosierung

• Ölmazerat: 10–20 g pro 100 ml Pflanzenöl, 10 bis 15 Tage lichtgeschützt mazerieren lassen, dann filtern. Verleiht je nach pH-Wert und verwendetem Öl einen violetten bis roten Farbton.
• Seifenfärbung: In die Ölphase vor der Kaltverseifung einziehen lassen.
• Textilfärben: Abkochung in 40° Alkohol oder Essig, Anwendung auf tierischen Fasern (Wolle, Seide).

Vorsichtsmaßnahmen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen

• Nur zur äußerlichen und kosmetischen Anwendung.
• Nicht ohne behördlichen Rat oder besondere Kontrolle konsumieren (Substanzen, die nicht zur freien Einnahme zugelassen sind).
• Kann Textilien und poröse Oberflächen verfärben: Vorsichtig handhaben.

Geschichte und Verwendung

Alkanna ist seit dem alten Ägypten und dem klassischen Griechenland bekannt und wurde zum Färben königlicher Stoffe und als pflanzliche Grundlage für Make-up verwendet. Im Mittelalter wurde es zum Färben von Käse und äußerlich anzuwendenden Heilmitteln verwendet. Auch heute noch ist es ein fester Bestandteil pflanzlicher Kosmetika und handwerklicher Farbstoffe.

Sonstige Informationen

• Verpackung: wiederverschließbarer Kraftbeutel oder luftdichtes getöntes Glas.
• Lagerung: trocken, kühl, licht- und luftgeschützt lagern.
• Haltbarkeit: 18 bis 24 Monate.
• TARIC-Zollcode: 3203.00.10.00 (Farbstoffe pflanzlichen Ursprungs)

Quellen und Referenzen

• Pl@ntUse – https://uses.plantnet-project.org
• Werke der handwerklichen Kosmetik und natürlichen Farbstoffe
• Traditionelle und botanische Referenzen zu Färbepflanzen

Hinweis für Projektersteller und -formulierer:

Bitte beachten Sie, dass wir bei Mengen unter 1 kg keine technischen Unterlagen (Datenblatt, Zertifikat, Analyse etc.) bereitstellen. Die Dokumentation ist ausschließlich registrierten Fachleuten (SIRET-Nummer oder gleichwertige Nummer erforderlich) und im Rahmen klar identifizierter Projekte vorbehalten. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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