Prunus cerasus – getrockneter Kirschstiel

Früher wurden die Stiele der Kirschen nach der Ernte gesammelt und anschließend schonend an der Luft getrocknet. Ihre Verwendung ist in sogenannten „Ausscheidungs“-Kräutertees üblich, oft in Kombination mit anderen entwässernden Pflanzen. Charakteristisch sind ihre dünne Stäbchenform und die hellbraune bis rötliche Färbung.

Beschreibung

Dünne, braune bis rötliche, trockene und starre Blütenstiele. Leichter, holziger und fruchtiger Duft. Faserige Textur.

Nomenklatur

• Allgemeine Namen: Kirschstamm, Kirschstiel
• Lateinischer Name: Prunus cerasus
• Familie: Rosaceae
• Verwendeter Teil: Blütenstiel (Schwanz der Frucht)
• Form: Geschnitten, getrocknet
• Herkunft: Europa, Balkan, Türkei
• Englischer Name: Sauerkirschstiel
• Name auf Deutsch: Kirschstiele
• Name auf Spanisch: Pedúnculo de cereza
• Name auf Italienisch: Peduncolo di ciliegia
• Name auf Arabisch: ساق الكرز (Sāq al-Karaz)

Haupttugenden

Kirschstiele werden traditionell in Kräuterteemischungen eingearbeitet, um die Harnwege zu beruhigen oder als leichtes Getränk zur Begleitung von Kuren zu dienen. Sie können auch in bestimmten traditionellen Kosmetikrezepten verwendet werden.

Hauptbestandteile

Flavonoide, Kaliumsalze, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Spuren von Cumarinen.

Anwendung und Dosierung

• Abkochung: 1 Esslöffel auf 500 ml kaltes Wasser. Zum Kochen bringen, 10 Minuten köcheln lassen und dann filtern.
• Aufguss: 1 bis 2 Teelöffel auf 250 ml siedendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen (weniger konzentriert).
• Kosmetik: Dekokt in weicher Kompresse oder Pflanzenlotion.

Vorsichtsmaßnahmen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen

• Nicht über einen längeren Zeitraum ohne fachkundige Beratung anwenden.
• Ohne ärztlichen Rat nicht für schwangere oder stillende Frauen empfohlen.
• Vor Hitze, Feuchtigkeit und Licht geschützt lagern.

Geschichte und Herkunft

Kirschstiele zählen zu den ältesten Volksheilmitteln Europas. In handwerklich hergestellten Aufgussmischungen sind sie noch immer sehr präsent. Sie sind seit dem 18. Jahrhundert in Kräuterbüchern zu finden, insbesondere in Abhandlungen über ländliche Kräuter.

Sonstige Informationen

• Aufbewahrung: undurchsichtiger Kraftbeutel oder luftdichtes Glas.
• Verpackung: lose, grob geschnitten.
• Aussehen: rotbraun, trocken, dünne Stiele.
• Geruch: holzig, sehr leicht.

Quellen und Referenzen

• Pl@ntUse – https://uses.plantnet-project.org
• Handbücher zur Familienkräuterkunde
• Korpus der traditionellen europäischen Medizin
• Sammlungen alter einheimischer Arzneibücher

🔎 Informationen

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