Eine Wurzel im Herzen der Textil- und Medizintraditionen

Krapp ist seit der Antike für seinen hohen Alizaringehalt bekannt und wurde in Europa bis ins 19. Jahrhundert kultiviert, bevor er durch synthetische Farbstoffe verdrängt wurde. Heute wird seine Wurzel in ökologischen Verfahren des natürlichen Färbens, in pflanzlicher Kosmetik, um Behandlungen einen rosa Farbton zu verleihen, oder sogar in bestimmten alten Traditionen der Abkochungen zur äußerlichen Anwendung wiederbelebt.

Beschreibung

Bräunlich-rote, harte, faserige Wurzelfragmente. Leicht erdiger Geruch, intensive Farbe bei Kontakt mit heißem Wasser. Getrocknet und grob gehackt.

Nomenklatur

• Allgemeine Namen: Krapp, Färberkrapp
• Lateinischer Name: Rubia tinctorum
• Familie: Rubiaceae
• Verwendeter Teil: Wurzel
• Form: Schnitt
• Herkunft: Südeuropa, Westasien
• Englischer Name: Madder root
• Deutscher Name: Krappwurzel
• Name auf Spanisch: Raíz de rubia
• Name auf Italienisch: Radice di robbia
• Name auf Arabisch: جذر الفوة

Haupttugenden

Natürlicher roter Farbstoff (Alizarin), der zum Färben von Pflanzen und Kosmetika verwendet wird. In alten Traditionen wird es manchmal als Abkochung verwendet, insbesondere wegen seiner tonisierenden Eigenschaften zur äußerlichen Anwendung (Fußbäder, Umschläge).

Hauptbestandteile

Alizarin, Purpurin, Rubiadin (Anthrachinone), Tannine, organische Säuren, Zucker, Pektine.

Anwendung und Dosierung

• Färben: 30 bis 50 g/l mehrere Stunden einweichen, dann auf 60–70 °C erhitzen, um die Farbstoffe freizusetzen.
• Dekokt: 5 bis 10 g pro 500 ml Wasser, traditionelle äußerliche Anwendung (Kompressen, Bäder).
• Kosmetik: verdünnter Aufguss als färbendes Spülwasser oder selbstgemachte Pflanzentönung.

Vorsichtsmaßnahmen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen

• Von der inneren Anwendung wird ohne ärztliche Aufsicht abgeraten (Anthrachinongehalt).
• Nicht empfohlen für schwangere oder stillende Frauen.
• Kann Haut oder Textilien verfärben, daher mit Vorsicht handhaben.

Geschichte und Herkunft

Krapp wird seit dem alten Ägypten verwendet und wurde zu einem wichtigen Rohstoff in mittelalterlichen Färbereien. Ihren Höhepunkt erreichte sie im 18. Jahrhundert mit dem berühmten Rotton der französischen Uniformen. Ganze Kulturen widmeten sich ihrer Wurzel, insbesondere im Süden Frankreichs. Heute wird es in nachhaltigen Handwerkskreisläufen wiederentdeckt.

Sonstige Informationen

• Verpackung: gefütterter Kraftbeutel, getöntes Glas oder Metallbox.
• Lagerung: trocken, vor Feuchtigkeit, Licht und Wärme geschützt.
• Haltbarkeit: 2 bis 3 Jahre unter guten Bedingungen.

Quellen und Referenzen

• Handbuch zum Pflanzenfärben – Artisan Editions
• Pl@ntUse – https://uses.plantnet-project.org
• Ethnobotanische Arbeiten über europäische Färberpflanzen

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