Agar-Agar-Flockenpulver – Gelidium ssp

Dieses aus Meeresalgen gewonnene Polysaccharid wird für seine außergewöhnliche Gelierkraft geschätzt. Im Gegensatz zu tierischer Gelatine geliert Agar-Agar nach Erhitzen und Abkühlen bei Raumtemperatur. Es ist stabil, transparent und kann wieder erhitzt werden, ohne zu schmelzen. Wird häufig beim Backen, in Pflanzengelen, festen Kosmetika oder handwerklichen Verkapselungen verwendet.

Beschreibung

Gelidium- Algen wachsen in den kalten, flachen Gewässern des Atlantiks und des Pazifiks. Nach der Ernte werden sie gereinigt, dehydriert und dann mechanisch in durchscheinende Flocken umgewandelt, die reich an löslichen Ballaststoffen sind. Agar-Agar ist geschmacksneutral und verändert die Aromen der Zubereitungen nicht.

Nomenklatur

• Gebräuchliche Namen: Agar-Agar, Gelose, Kanten (Japan)
• Lateinischer Name: Gelidium ssp (auch Gracilaria für andere Formen)
• Familie: Gelidiaceae (Rhodophyta – Rotalgen)
• Verwendeter Teil: Thallus der Alge
• Form: Trockenglitzer
• Herkunft: Atlantik, Japan, Südostasien
• Englischer Name: Agar-Flocken
• Deutscher Name: Agar-Flocken
• Name auf Spanisch: Copos de agar
• Name auf Italienisch: Fiocchi di agar
• Name auf Arabisch: أجار أجار (Ajār Ajār)

Haupttugenden

Agar-Agar ist ein hervorragendes pflanzliches Gelier- und Verdickungsmittel. Es wird verwendet, um Gelatine zu ersetzen, neue Texturen zu erzeugen, Emulsionen zu stabilisieren oder natürliche Kosmetikformulierungen (Masken, Gele) anzureichern. Aufgrund der Quellung im Wasser hat es zudem eine leicht appetitzügelnde Wirkung.

Hauptbestandteile

Komplexe Polysaccharide (hauptsächlich Agarose), lösliche Ballaststoffe, Meeresmineralien (Kalzium, Magnesium, Eisen), Spuren von Jod und marinen Spurenelementen.

Anwendung und Dosierung

• Gelieren: 1 Teelöffel (ca. 2 g) auf 500 ml Flüssigkeit. Zum Kochen bringen und dann abkühlen lassen.
• Kosmetik: als Gelgrundlage, gemischt mit Hydrolaten oder Tonerden.
• Texturgeber: in Gemüsedrinks, leichten Marmeladen oder Dessertcremes.

Vorsichtsmaßnahmen, Nebenwirkungen und Kontraindikationen

• Nicht empfohlen bei Darmverschluss oder schweren Verdauungsstörungen.
• Kann die Aufnahme bestimmter gleichzeitig eingenommener Medikamente einschränken (faseriger Effekt).
• In Maßen verwenden, vor Gebrauch immer rehydrieren und erhitzen.

Geschichte und Herkunft

Agar-Agar (Kanten) wurde im 17. Jahrhundert in Japan entdeckt und wird seitdem in ganz Asien als kulinarische und medizinische Zutat verwendet. Seine Verwendung verbreitete sich in Europa Ende des 19. Jahrhunderts in Laboren, Konditoreien und der Pflanzenindustrie. Heute gilt es als sauberes, natürliches und universelles Geliermittel.

Sonstige Informationen

• Lagerung: trocken, vor Feuchtigkeit und Hitze geschützt.
• Verpackung: Kraftbeutel, luftdichtes Glas oder Lebensmittelbox.
• Aussehen: durchscheinende, spröde Flocken.
• Geruch: neutral, sehr dezenter Geschmack.

Quellen und Referenzen

• FAO-Abteilung für Fischerei und Aquakultur
• Verwendung von Meeresalgen – Pl@ntUse – https://uses.plantnet-project.org
• Codex Alimentarius – Agar (E406)
• Asiatische Pharmakopöe und japanische Kosmetik

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